Aussichtspunkt Senhora do Monte in Lissabon
Miradouro da Senhora do Monte

Wenn du in Lissabon nach dem perfekten Aussichtspunkt suchst, an dem du nicht Schulter an Schulter mit hundert anderen Touristen stehst, solltest du den Miradouro da Senhora do Monte auf deine Liste setzen.
Er liegt im Graça-Viertel auf dem höchsten Punkt der Stadt und bietet dir einen atemberaubenden 210-Grad-Panoramablick über Lissabon – ganz ohne den Trubel anderer beliebter Miradouros.
Was dich hier oben erwartet
Von hier oben siehst du alles, was Lissabon ausmacht: Die Baixa breitet sich unter dir aus, das Bairro Alto zeigt sich von seiner besten Seite, das Castelo de São Jorge thront majestätisch in Sichtweite, und die imposante Ponte 25 de Abril spannt sich über den Tejo.
Bei klarem Wetter kannst du sogar die Cristo-Rei-Statue auf der anderen Flussseite erkennen – immerhin 5,6 Kilometer entfernt. Auch das Convento do Carmo ist gut zu sehen.
Die westliche Ausrichtung macht diesen Ort zum idealen Platz für den Sonnenuntergang. Wenn die Sonne langsam hinter den Hügeln Lissabons verschwindet und die Stadt in goldenes Licht taucht, verstehst du, warum so viele Besucher genau dafür hierherkommen.
Eine Kapelle mit Geschichte
Der Aussichtspunkt ist mehr als nur eine Plattform mit Bänken. Hier steht die Capela de Nossa Senhora do Monte, eine barocke Kapelle mit einer bewegten Vergangenheit.
Bereits seit 1147, als die Portugiesen Lissabon von den Mauren zurückeroberten, befanden sich an dieser Stelle eine Kapelle und eine Einsiedelei. Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahr 1796 – das ursprüngliche fiel dem verheerenden Erdbeben von 1755 zum Opfer.
Die Kapelle ist dem heiligen Gens gewidmet, einem früheren Bischof von Lissabon.
Wann du am besten kommst
Der Miradouro ist täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet – und das völlig kostenlos. Es gibt keine offiziellen Öffnungszeiten, du kannst also flexibel planen.
Am schönsten ist es hier frühmorgens oder in den späten Nachmittagsstunden. Wenn du den Sonnenuntergang erleben möchtest, solltest du etwa 30 bis 45 Minuten vorher da sein, um dir einen guten Platz zu sichern.
Im Sommer bringen Tuk-Tuks zwar zahlreiche Touristen hierher, aber selbst dann ist es längst nicht so überlaufen wie an anderen Aussichtspunkten. Außerhalb der Hauptsaison oder früh am Morgen hast du den Ort fast für dich allein.
Was du vor Ort findest (und was nicht)
Da der Aussichtspunkt auf geweihtem Boden liegt, gibt es hier keine festen gastronomischen Einrichtungen. Nur zwei mobile Verkaufsstände bieten Getränke an – zu entsprechend touristischen Preisen.
Mein Tipp: Deck dich vorher im Pingo-Doce-Supermarkt ein, der nur rund 300 Meter entfernt im Graça-Viertel liegt.
Dafür gibt es einen wunderschönen, schattigen Garten mit Sitzmöglichkeiten unter Olivenbäumen, Pinien und Zypressen – perfekt, um einfach mal durchzuatmen und den Blick schweifen zu lassen.
Tagsüber sorgen oft Straßenmusiker für Unterhaltung, und die Atmosphäre ist entspannt – eine Mischung aus Einheimischen, die hier ihre Pause verbringen, und Touristen, die das goldene Abendlicht genießen.
Geheimtipp: Secret Garden LX
Wenn du nach dem Sonnenuntergang noch etwas bleiben oder einfach in entspannter Atmosphäre etwas trinken möchtest, lohnt sich ein Abstecher zum Secret Garden LX – einer stylischen Open-Air-Bar direkt unterhalb des Aussichtspunkts.
Inmitten üppiger Vegetation kannst du hier bei chilliger Musik, Cocktails und Snacks den Panoramablick in ruhigerer Umgebung genießen.
Besonders abends verwandelt sich der Ort mit Lichterketten und leiser Musik in ein kleines Paradies über den Dächern der Stadt – perfekt, um den Tag ausklingen zu lassen.
Wie du hinkommst
Etwa 90 Prozent der Besucher lassen sich mit Tuk-Tuks hierherfahren oder kommen im Rahmen organisierter Touren – und das hat seinen Grund. Der Aussichtspunkt liegt versteckt hinter Wohngebieten auf dem höchsten Punkt des Graça-Viertels, und der Aufstieg ist durchaus anspruchsvoll.
Mit der Straßenbahn: Die klassischste und authentischste Variante ist die historische Tram 28 E bis zur Haltestelle »Rua da Graça«. Von dort sind es etwa 15 bis 20 Minuten zu Fuß. Alternativ fährt auch der Bus 734 zur gleichen Haltestelle.
Mit der Metro: Von der Station »Intendente« (grüne Linie) brauchst du etwa 13 Minuten zu Fuß bergauf – machbar, wenn du einigermaßen fit bist.
Zu Fuß: Wenn du bereits am Miradouro da Graça bist, kannst du von dort weiterlaufen. Folge einfach dem Weg um die Igreja Paroquial da Graça herum bis zum Largo da Graça und zur Rua da Graça.
Mit dem Tuk-Tuk: Wenn dir der Aufstieg zu anstrengend ist oder du dir eine kleine Stadtrundfahrt gönnen möchtest, sind Tuk-Tuks eine bequeme Option.
Der Aussichtspunkt ist grundsätzlich auch für Rollstuhlfahrer zugänglich, auch wenn der steile Anstieg eine Herausforderung sein kann.
Was die Umgebung zu bieten hat
In unmittelbarer Nähe liegen der Miradouro da Graça, ein weiterer beliebter Aussichtspunkt, und der Jardim da Cerca da Graça mit zusätzlichen Blicken auf die Burg.
Die historischen Viertel Alfama, Mouraria und Graça erreichst du von hier aus bequem zu Fuß – perfekt für weitere Entdeckungstouren durch das authentische Lissabon.
Mein Fazit
Der Miradouro da Senhora do Monte vereint alles, was einen großartigen Aussichtspunkt ausmacht: spektakuläre Aussicht, interessante Geschichte und eine entspannte Atmosphäre, ohne völlig überlaufen zu sein.
Ja, du brauchst bequeme Schuhe und ein bisschen Kondition für den Aufstieg – aber glaub mir, die Mühe lohnt sich absolut. Besonders zum Sonnenuntergang ist dieser Ort einfach magisch.
Im Beitrag Aussichtspunkte in Lissabon findest du viele weitere Miradouros.
Miradouro da Senhora do Monte
Largo Monte
1170-107 Lissabon
Portugal


