Portugiesische Nationalhymne

»A Portuguesa« – die Nationalhymne Portugals – stammt aus der Feder des Poeten Henrique Lopes de Mendonça. Das Werk wurde 1890/91 von Alfredo Keil komponiert und ist seit 1911 die offizielle portugiesische Hymne.
Portugiesische Nationalhymne
Noten zur portugiesischen Hymne ( Public Domain (CC0) )

A Portuguesa – die Hymne Portugals

Alfredo Keil (1850–1907) komponierte die Melodie der portugiesischen Hymne in den Jahren 1890/91. Es ist ein sehr patriotisches Lied, das seinen Ursprung in einer starken nationalistischen Bewegung hatte, die in Portugal Ende des 19. Jahrhunderts immer stärker wurde.

Henrique Lopes de Mendonça (1856–1931) schrieb anschließend den Text für seinen Freund Keil. Mendonça war mit der Tochter des Malers Manuel Bordalo Pinheiro verheiratet.

Vor »A Portugesa« war die »Hymno da Carta« die offizielle Nationalhymne Portugals, die vom vom portugiesischen König Peter I. komponiert worden ist.

Text der portugiesischen Nationalhymne

Portugiesischer TextDeutsche Übersetzung
Erste Strophe:

Heróis do mar, nobre povo,
Nação valente e imortal,
Levantai hoje de novo
O esplendor de Portugal!
Entre as brumas da memória,
Ó Pátria, sente-se a voz
Dos teus egrégios avós,
Que há-de guiar-te à vitória!

Helden der See, edles Volk,
Tapfere und unsterbliche Nation,
Erhebet heute aufs Neue,
Die Pracht Portugals!
Aus den Nebeln der Erinnerung,
O Vaterland, fühlt die Stimme
Deiner ehrwürdigen Vorväter,
Die Dich zum Siege führen werden!

Refrain:

Às armas, às armas!
Sobre a terra, sobre o mar,
Às armas, às armas!
Pela Pátria lutar!
Contra os canhões marchar, marchar!

Zu den Waffen, zu den Waffen!
Über Land, über See,
Zu den Waffen, zu den Waffen!
Für das Vaterland kämpfen,
Gegen die Kanonen marschieren, marschieren!

Zweite Strophe:

Desfralda a invicta Bandeira,
À luz viva do teu céu!
Brade a Europa à terra inteira:
Portugal não pereceu
Beija o solo teu jucundo
O Oceano, a rugir d’amor,
E teu braço vencedor
Deu mundos novos ao Mundo!

Hisse die unbesiegte Flagge
Im lebendigen Licht Deines Himmels!
Rufe es Europa, der ganzen Welt zu:
Portugal ist nicht untergegangen!
Küsse den Boden, deinen heiteren.
Der Ozean, tosend von Liebe,
Und Dein siegreicher Arm
Hat der Welt neue Welten geschenkt!

Dritte Strophe:

Saudai o Sol que desponta
Sobre um ridente porvir;
Seja o eco de uma afronta
O sinal do ressurgir.
Raios dessa aurora forte
São como beijos de mãe,
Que nos guardam, nos sustêm,
Contra as injúrias da sorte.

Grüßt die Sonne, die aufgeht
Über einer lachenden Zukunft;
Sei das Echo einer Beleidigung
Das Signal des Neubeginns.
Die Strahlen dieser kraftvollen Dämmerung
Sind wie die Küsse der Mutter,
Die uns schützen, uns stützen,
Gegen die Ungerechtigkeiten des Schicksals.

Alfredo Keil – Komponist mit deutschen Wurzeln

Alfredo Keil wurde 1850 als Sohn des deutschen Schneiders am königlichen Hofe, Hans-Christian Keil, in Lissabon geboren. Er wurde als Portugiese geboren, da sein Vater vor der Geburt Alfredos bereits die portugiesische Staatsbürgerschaft angenommen hatte. Die Mutter von Keil, Maria Josefina Stellflug, stammte aus dem Elsass.

Er studierte in den 1860iger Jahren Kunst und Musik in Nürnberg und München. Ab 1870 setzte er sein Studium in Lissabon fort.

Keil starb 1907 in Hamburg an den Folgen einer Operation. Er wurde auf dem Lissabonner Friedhof Cemitério dos Prazeres beigesetzt. Im Jardim Alfredo Keil in Lissabon steht eine Gedenktafel zu seinen Ehren.

Neben der Nationalhymne komponierte Alfredo Keil auch einige Opern. Seine erfolgreichstes Werk ist »Serrana«, das 1900 im Opernhaus von Lissabon uraufgeführt wurde.

Er schrieb zudem Polkas, Fadomusik und Walzer und malte circa 2.000 Bilder, vorwiegend Landschaftsporträts.

Anzeige
Anzeige
Buchempfehlung
111 Gründe Portugal zu lieben

111 Gründe, Portugal zu lieben: Eine Liebeserklärung an das schönste Land der Welt

von Annegret Heinold (Autor)

Wer denkt, Portugal sei nur ein zweit- oder drittklassiges Reiseziel, der liegt gehörig falsch. Dies zeigt Annegret Heinold in ihrem Buch 111 GRÜNDE, PORTUGAL ZU LIEBEN.

Mehr Informationen zum Buch