Burg von Guimarães

Castelo de Guimarães

Burg Guimarães
Das Castelo de Guimarães im Norden Portugals ( Sergey Peterman / Shutterstock.com )

Die im 10. Jahrhundert auf Anordnung der damaligen Gräfin von Portugal Mumadona Dias (900 bis 968) errichtete Burg von Guimarães liegt in der Rua Conde Dom Henrique nordwestlich des Zentrums in der 160000-Einwohnerstadt im äußersten Nordwesten des Landes.

Das nach militärischen Gesichtspunkten konstruierte Bauwerk weist romanische und gotische Stilelemente auf, die Zweitgenannten stammen aus der Zeit der Erweiterung der Anlage im 13. Jahrhundert.

Da die massive Festung lange Zeit als erfolgreiche Bastion zur Verteidigung gegen die Überfälle von Mauren, Normannen und Spaniern diente und dort auch der erste König von Portugal Alfons I. (1109 bis 1185) geboren wurde, nimmt die Burg im kollektiven Selbstverständnis der Portugiesen eine besondere Rolle ein.

1881 wurde die Burg erstmals zum »Monumento Histórico de 1ª Classe«, 1908 zum »Monumento Nacional« erklärt, im Jahr 2007 schließlich zu einem der sieben wichtigsten Kulturgüter des Landes gewählt.

Schutz gegen spanische Eroberungsversuche

Von 1139 bis etwa 1200 war die Burg der offizielle Sitz des Königs in der seinerzeitigen portugiesischen Hauptstadt Guimarães. Zwischen dem Ende des 13. und zu Beginn des 14. Jahrhunderts veranlasste Dinis I. (1261 bis 1325), der sechste König von Portugal, umfangreiche Umbau- und Erweiterungsarbeiten an dem gesamten Bauwerk, die dessen Erscheinung bis zum heutigen Tag prägen.

1369 stand die Burg einer langen Belagerung durch spanische Truppen unter König Heinrich II. (1334 bis 1379) stand. 1385 verteidigten lokale Truppen die Burg erneut erfolgreich gegen einen erbitterten Invasionsversuch durch den kastilischen König Johann I. (1358 bis 1390).

Zwischen 1383 und 1433 wurden die beiden großen Türme beiderseits des Hauptportals neu errichtet. Im Laufe der Zeit verfiel die Burg jedoch zusehends, im 17. und 18. Jahrhundert beklagten diverse Zeitgenossen deren schlechten Zustand, 1863 sollte sie sogar gänzlich abgerissen werden, um mit den Steinen Straßen zu pflastern.

Die Rettung der Burg nicht

Diesen prosaischen Plänen wurden durch die weiter oben bereits erwähnte Ernennung zum historischen Denkmal ein Ende gesetzt und von 1936 bis 1940 kam es zu einer groß und grundsätzlich angelegten Renovierung bzw. Sanierung.

1952 wurde die Burg gemeinsam mit der nah gelegenen Kirche von São Miguel do Castelo und dem Palast der Herzöge von Braganza (Paço dos Duques de Bragança) zu einer besonderen Schutzzone erklärt.

1966, 1981 und 1986 fanden weitere Renovierungsarbeiten statt. Bei der Installierung einer elektrischen Anlage wurde in den 1990er Jahren eine alte Quelle in den Katakomben entdeckt.

Seit 1992 gehört die Burg von Guimarães zum Ensemble des portugiesischen Instituts für das architektonische Erbe (»Instituto Português do Património Arquitetónico«).

Reiseinfos
Adresse

Castelo de Guimarães
Rua Conde Dom Henrique
Guimarães
Portugal

41.447893, -8.290319