Die 12 historischen Dörfer – Aldeias Históricas de Portugal

Es war einmal vor langer Zeit, da gab es im Zentrum von Portugal unter einem weiten blauen Himmel 12 Dörfer. Sie schützten das Land vor üblen Feinden. Diese kamen meistens aus Richtung Spanien. Könige und Grafen bauten deshalb Schlösser und Mauern, Festungen und Kirchen, um ihr Land vor den Eindringlingen zu schützen. Und noch heute erzählen die 12 historischen Dörfer in der Region Beira von der damaligen Zeit.
Historische Dörfer Portugal
Monsanto – eins der 12 historischen Dörfer in Portugal ( Rolf E. Staerk / Shutterstock.com )

Mittelalterliche Dörfer in Zentralportugal

Die Historischen Dörfer in Portugal (Aldeias Históricas) sind idyllische Zeitzeugen aus Granit und Schiefer in der Serra da Estrela. Sie sind ideal, zum Umherstreifen und anhand emblematischer Gebäude, etwas über die Kultur und das Wesen Portugals zu erfahren. Jedes Dorf hat seine eigene Geschichte zu erzählen, liegt an einem besonderen Ort oder ist in einer speziellen Bauweise erbaut.

Und was gibt es Besseres, als anschließend in eins der vielen Lokale einzukehren und bei einem traditionellen Gericht und zu einem Glas Wein die Eindrücke zu reflektieren.

Ein Programm der EU stellte die Historischen Dörfer unter Denkmalschutz und schützt sie so vor Verfall, Abwanderung und Überalterung. Heute leben die Einwohner der Dörfer vom Tourismus, haben Restaurants und Pensionen eröffnet und verwöhnen ihre Gäste mit kulinarischen Spezialitäten. In der Umgebung wurden Wander- und Fahrradwege angelegt.

Die 12 historischen Dörfer:

Almeida: Festungsstadt aus dem Jahr 1310 und 5 km von der spanischen Grenze entfernt. Die Stadtmauern sind sternförmig um den Altstadtkern mit zahlreichen militärischen und zivilen Bauten angeordnet. Sehenswert sind das Militärmuseum, die Ruinen des Schlosses und einige der Herrenhäuser.

Belmonte: Belmonte liegt unterhalb des Naturparks Serra da Estrela in der Nähe von Guarda. Das kleine Dorf besitzt eine Burg und die Stadtrechte seit 1200. Zahlreiche aus Spanien vertriebene Juden siedelten und wirkten hier. Sehenswert sind die Burg von Belmonte, die Ruine eines 22 m hohen römischen Turms sowie die Pousada (Pension) im historischen Konvent von Belmonte.

Castelo Mendo: Der Ort ist bereits seit der Bronzezeit besiedelt. Zu sehen sind Herrenhäuser im manuelinischen Stil, Kirchen und Kapellen, sowie schöne Brunnen und Steinkreuze. Sehenswert ist auch die Burganlage aus dem 13. Jhd. In der Gasse Castelo Mendo stehen uralte Maulbeerbäume.

Castelo Rodrigo: Von dem Dorf mit rund 500 Einwohnern hast du einen fantastischen Ausblick auf die Gegend – es liegt auf 820 m Höhe. Der Ort blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück, in der mal die Lusitaner, die Römer, Goten oder Araber dominierten. Das bekannteste Bauwerk ist die Burg Castelo Rodrigo. Es ist eins von 14 denkmalgeschützten Bauwerken im Ort, darunter eine Klosterkirche aus dem 12. Jhd., eine Zisterne und ein barocker Wandbrunnen.

Idanha-A-Velha: Das Dorf wurde im 1. Jhd. vor Christus von den Römern gegründet, später wurde es von den Goten und Arabern erobert. Der spätere Bischofssitz besaß gleich zwei Burgen zu seiner Verteidigung. Im Museum Lagar das Varas kannst du eine traditionelle Olivenölpresse sehen. Der Ort besitzt 14 denkmalgeschützte Gebäuden, darunter eine römische Brücke, Stadtmauern und ein Turm, Herrenhäuser und eine Kathedrale. Der Ort ist umgeben von thematischen Wanderwegen und hin und wieder findet ein Mittelaltermarkt statt.

Linhares da Beira: Der Ort mit 259 Einwohnern liegt auf 800 m Höhe am Rand der Serra da Estrela. Der Bischofssitz war lange im Besitz der Araber. Von der Burg hast du einen schönen Blick auf den Ort. Linhares hatte schon immer eine strategisch wertvolle Bedeutung, denn es liegt an zahlreichen Handelswegen und dem Jakobspilgerweg. Unter den 28 denkmalgeschützten Monumenten findest du Herrenhäuser, Brunnen und Kirchen, öffentliche Gebäude sowie eine romanisch-gotische Burganlage.

Marialva: Weit über der malerischen Landschaft thronen die Überreste der Burg von Marialva und vermitteln ein Bild der einstigen Bedeutung des Ortes. Ebenfalls sehenswert ist die Kirche Igreja de São Pedro mit einer schönen Kassettendecke im historischen Ortskern. Zur Entspannung: Im Ort gibt es einen Tennisplatz, ein Schwimmbad und ein Thermalbad.

Monsanto: Monsanto, das Dorf wie aus einem Bilderbuch bietet einen weiten Blick in die Ebene des Centro, besonders vom Castelo de Monsanto aus. Es liegt 758 m über dem Meeresspiegel auf dem gleichnamigen Berg und ist aus Granit erbaut. Pittoresk: Vorhandene riesige Felsen werden beim Hausbau integriert! In der Taverne Lusitana kannst du bei einem Kaffee auf der Terrasse die Aussicht genießen.

Piódão: Einfach hinreißend ist dieses kleine Schieferdörfchen! Es klebt am terrassierten Hang eines Ausläufers der Serra do Açor. Im Dorf kannst du schönes Kunsthandwerk kaufen, unten am Fluss gibt es ein Schwimmbad zur Erfrischung nach dem Sightseeing. Außer den Sehenswürdigkeiten im Ort, lohnt sich ein Besuch des Waldes Magaraça mit schönen alten Bäumen, einem Wasserfall und historischen Mühlen.

Sortelha: Ton in Ton schmiegt sich der mittelalterliche Ort mit seiner Stadtmauer in die Landschaft ein. Auf dem Dorfplatz steht ein Schandpfahl. Beeindruckend ist auch das alte Tor in der Stadtmauer. Es ist eins von 37 denkmalgeschützten Bauwerken – Kirchen Herrenhäuser, Brunnen – sind zu sehen.

Trancoso: Im historischen Ortskern von Trancoso fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt! Gonçalo Anes Bandarra lebte hier von 1500–1556, er war ein Schuster, Weissager und Volksdichter, sein Denkmal steht vor dem Rathaus des 10.000 Seelen Ortes. Besuchen: Die Festung Barbican von 1370, das mittelalterliche Schloss sowie diverse Herrenhäuser und ein Friedhof aus dem Mittelalter.

In den historischen Dörfern gibt es einiges zu entdecken und zu sehen. Rund um die Dörfer verlaufen interessante Wanderwege, etwa ein Teilstück des Fernwanderweges GR-22. Sie sind nicht selten auf alten Wegen angelegt, dem historischen Jakobsweg, römischen Straßen und ehemaligen Handelswegen. Interessant ist auch eine Wanderung von Dorf zu Dorf. In den Dörfern kannst du in historischen Häusern übernachten und dich an den Spezialitäten der Region stärken: Etwa an einem Eintopf mit Ziegenfleisch, Schweinewurst oder gegrillter Forelle.

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