Wirtschaft in Portugal

Wirtschaft Portugal
Fischer an der Algarve in Portugal ( Frank Gaertner / Shutterstock.com )
Portugal gehört zur Europäischen Union, ist aber eines der ärmsten Mitgliedsländer. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner liegt derzeit bei ca. 19.600. Euro. Zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in Portugal zählen die Landwirtschaft, der Fischfang und der Tourismus.

Wichtige Wirtschaftszweige in Portugal

Obwohl über 10% der Einwohner Portugals in der Landwirtschaft tätig sind, macht deren Anteil am Bruttoinlandsprodukt nur rund 2% aus. Neben wichtigen Säulen der Wirtschaft wie Autoindustrie, Stahlverarbeitung und Papierindustrie, wurden in den letzten Jahren immer mehr Jobs in der Dienstleistungsbranche geschaffen. Vor allem der Tourismus verzeichnet Jahr für Jahr neue Rekorde und sorgt dadurch für mehr Arbeitsplätze.

ᐅ Landwirtschaft

In Portugal werden vor allem Getreide (Weizen, Gerste, Mais), Oliven und Trauben für die Weinherstellung angebaut. Weltweit führend ist Portugal in der Korkproduktion. Deren sinkende Nachfrage durch die Umstellung auf synthetische Weinkorken stellt den Wirtschaftszweig allerdings zunehmend vor Probleme.

ᐅ Papierindustrie

Die Zellstoffindustrie ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Portugal. Große Flächen werden mit dem schnell wachsenden Eukalyptus aufgeforstet, was allerdings zu vermehrten Waldbränden führt, da der Eukalyptusbaum die Böden stark auslaugt.

ᐅ Fischfang

Die Fischerei in Portugal steht ebenfalls vor großen Herausforderungen in den nächsten Jahren. Die Bestände vor den Küsten schrumpfen immer weiter, vor allem die der Sardinen, dem Lieblingsfisch der Portugiesen. In den vergangenen Jahren wurden bereits zwischenzeitliche Fangstopps verhängt

ᐅ Tourismus

Die Industrie, die in den letzten Jahren einen großen Boom erlebt, ist der Tourismus. 2017 war das erfolgreichste Jahr in der Geschichte mit 12,8 Millionen ausländischen Gästen. Die meisten Touristen kommen Großbritannien und Spanien, gefolgt von Frankreich und Deutschland. Insgesamt 1,3 Millionen deutsche Gäste verbrachten ihren Urlaub 2018 in Portugal.

Portugals Import und Export und seine fruchtbare Zusammenarbeit mit Deutschland

Portugal importiert weiterhin mehr, als dass es exportiert. Deutschland ist der zweitwichtigste Handelspartner bei seinen Einfuhren.

76 Prozent seiner Importe realisiert Portugal aus der EU, vor allem aus seinem Nachbarland Spanien (31 Prozent in 2018). Von uns, aus Deutschland, kommen 14 Prozent, entsprechend 10 Milliarden Euro – 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Die drei wertvollsten Warengruppen entfallen auf Autos und Autoteile; EDV und optische Produkte sowie Maschinen.

Deutschland erhält nach Spanien (25 Prozent), und Frankreich (13 Prozent) 11 Prozent der portugiesischen Ausfuhren. Die wichtigsten Exportgüter nach Deutschland sind dabei ähnliche Warengruppen wie die deutschen Importe in Portugal: Kraftfahrzeuge und Kfz-Teile, EDV-Geräte/Elektronik und Optik sowie Elektrik. Das gesamte Exportvolumen Portugals zu uns beträgt knapp 7 Milliarden in 2018, mit einer Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent. Wie bei der Einfuhr geht auch Dreiviertel der Ausfuhr Portugals an ein anderes EU-Land.

Portugal in der Europäischen Union (EU)

Portugal ist – zusammen mit Spanien – bereits 1986 der Europäischen Gemeinschaft beigetreten. Dank der Subventionen entwickelte sich Land in den folgenden Jahren zum einem Industriestaat. Am 1. Januar 1999 trat Portugal der Eurozone bei. Drei Jahre später wurde der Euro als offizielles Zahlungsmittel eingeführt.

Neue Entwicklungen in Portugals Wirtschaft und Landwirtschaft

Das kleine Land steht weltweit an 3. Stelle im Global Peace Index. Auch Portugals neue wirtschaftliche Stabilität, sein Ausscheiden aus dem Kreis der Risikoländer für Investitionen, ist ein Garant für einen sicheren Wohlfühlurlaub. Aufbauend auf den neuesten Wirtschaftszahlen geht es im Folgenden um zwei Entwicklungen in der Wirtschaft und Landwirtschaft: den anvisierten Lithium-Abbau und den Super-Intensiv-Anbau von Oliven, der bereits Realität ist. Beide können Relevanz für den Tourismus haben.

Seriöses Wirtschaftswachstum im Reiseland Portugal

Dank seiner Haushaltspolitik gilt es wieder als vertrauenswürdig: Moody’s rechnet, wie auch die anderen großen Ratingagenturen vor ihr, die Staatsanleihen Portugals seit 2018 wieder dem Investment-Grade-Status zu. Das begehrte Urlaubsland verzeichnete ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 241 Milliarden US-Dollar (2018). Die Corona-Pandemie hat 2020 das portugiesische Wirtschaftswachstum abrupt beendet. Vor allem im Tourismus gab es einen massiven Umsatzrückgang.

Setzt man das BIP für eine Vergleichbarkeit der 28 EU-Länder in Bezug zur Bevölkerungszahl, so bewegt sich Portugal mit 19.600 Euro im unteren Mittelfeld, auf einem 17. Platz – vor Estland und Tschechien und hinter Slowenien. Damit ist sein BIP pro Kopf in 2018 knapp halb so groß wie das Deutschlands, mit 40.300 Euro.

Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch

59% des verbrauchten Stroms stammte im Jahr 2020 aus erneuerbaren Energien. Der Großteil davon aus Wasser- und Windkraft, mit je ca. 25%. Der Rest aus Biomasse (7%) und Sonnenenergie (2,6%). 38% des Stromverbrauchs stammten aus nicht-erneuerbarer Erzeugung, hauptsächlich mit Erdgas. Kohle machte nur ca. 4% des Verbrauchs aus. Die restlichen 3% des benötigten Stroms wurden aus dem Ausland importiert.

Modernisierung von Portugals Infrastruktur kommt Tourismus zugute

Portugals Wirtschaftswachstum profitiert vom Verbraucherkonsum und den Investitionen von Firmen und Regierung. Nach der Eröffnung des Lissaboner Kreuzfahrtterminals, Ende 2017, sind folgende neue Großprojekte geplant:

  • der Ausbau des Flughafens Montijo für Passagierflugzeuge (Region Lissabon). Außerdem wird in den Hauptstadtflughafen investiert
  • die Erweiterung der Metrolinien in Lissabon und Porto
  • drei neue Pumpspeicher-Wasserkraftwerke am Fluss Tâmega (Nordportugal), einem Nebenfluss des Douro; Eröffnungen 2021–2023

European Green Capital Award 2020 für Lissabon

Die Kulturmetropole überzeugt die EU-Kommission mit seiner Verbindung von Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit nach der Wirtschaftskrise. Portugals Geschäft mit dem Tourismus boomt, im zweistelligen Bereich, jedoch nicht so stark wie in den Vorjahren. Der Brexit hängt wie ein Damoklesschwert über der Dienstleistungsbranche. Die Portugiesen hoffen, im Tourismusbereich weiter vor allem an die Briten verkaufen zu können. Genauso wünschen sie sich, dass ihnen das künftige Nicht-EU-Land nicht als viertwichtigster Exportpartner wegfällt.

Zur wirtschaftlichen Stabilität verhilft Portugal auch seine geringe Inflationsrate von geschätzten 0,9 Prozent in 2019, mit einer Prognose einer leichten Steigung für 2020 auf 1,2 Prozent. Die Wirtschaftsbereiche verteilen sich auf einen starken Dienstleistungsbereich mit 65 Prozent vom BIP; die Industrie erwirtschaftet 20 Prozent und die Landwirtschaft 2 Prozent, während der Rest auf die Finanzdienstleistungen entfällt (2018).

Ein Open-Air-Museum: die portugiesische Industriebrache Minas de São Domingos

Die Zeichen der Zeit stehen in Portugal auf Modernisierung und Kommerzialisierung. In früheren Zeiten hat man manchmal die Natur und die Bedürfnisse von Menschen außer Acht gelassen, wie das folgende Beispiel eines Bergbaus aus den 1960er Jahren zeigt:

Am Rande des Landschaftsschutzgebietes Parque Natural do Vale do Guadiana findest du den früheren Bergbauort: Minas de São Domingos. Unweit der südostportugiesischen Stadt Mértola gewannen die Kumpel hier Gold, Silber, Zinn, Zink, Kupfererz und Schwefel. Die Sabina Mining Company, eine Tochterfirma der britischen Manson and Berry Ltd., profitierte hier, unweit der spanischen Grenze, von einer bis nach Südspanien reichenden Schwefelkiesschicht, auch als Pyrit oder Katzengold bezeichnet.

Was gibt es zu sehen?

Circa 25 Millionen Gesamtfördermenge waren es letztlich, davon 45 Prozent Schwefel, 3 Prozent Zink und 1,25 Prozent Kupfer. Bereits zur Zeit der Phönizier, die 1.100 vor Christus das andalusische Cádiz gründeten, gruben die Menschen hier nach Kupfer, Gold und Silber. Die Briten installierten in São Domingos eine Eisenbahnlinie und unterhielten Werkstätten, deren Gebäudereste du noch heute bei einem Rundgang in dem Open Air-Museum begehen kannst. Das für Touristen ausgeschilderte Areal mutet zuweilen pittoresk an, vor allem die intensiven Farben des abgestuften Tagebaus, rund um den später entstandenen See.

Als der ab 1858 begonnene Tagebau, mit seiner Ausdehnung von schließlich 120 Metern Tiefe 1966 aufgegeben wurde, unterließen es die Betreiber, die Anlagen zurückzubauen und das Gelände zu renaturieren. Auch unterirdisch gibt es noch Stollen in einer Ausdehnung bis zu 400 Meter tief.

Tagebau und Natur – hautnah zu erleben

Das Gute ist, dass dieses Industrie- und Kulturdenkmal zeigt, dass die Gewinnung und Weiterverarbeitung so hochwertiger Stoffe wie Edelmetalle einhergeht, mit den Auswirkungen auf die Landschaft, die Menschen und Tiere, deren Lebensraum die Förderbetriebe teilen.

Kontakt: Minas de Sao Domingos: 7750-146 Corte do Pinto, Region Alentejo

Portugal an der Schwelle zum Lithium-Förderland

Die Lithium-Gewinnung wird kommen, in einem Teil der neun möglichen Abbaugebiete in Portugal – da sind sich Bewohner in Castelo Branco und Idanha-a-Nova sicher. Der Stand, nach den Parlamentswahlen im Oktober 2019, ist offen. In einer Vorprüfungsphase wird aktuell die Rentabilität geprüft. Nach einer Waldrodung und Anlegung von Terrassen für die Bagger unternehmen Firmen, die eine der 40 Lizenzen der Regierung erhalten haben, Probebohrungen an neun Standorten in Nord- und Zentralportugal, unter anderem in:

  • der Serra de Arga
  • Covas do Barroso. Im Fokus steht hier ein Areal von 700 Hektar mit bis zu 600 Quadratmeter fassenden Abbaukratern. Aus wirtschaftlichen Gründen ist keine Wiederauffüllung geplant
  • Cepeda
  • Almendra-Barca de Alva
  • Mangualde
  • Guarda-Gonçalo
  • Segura

Mit Lithium-Ionen-Akku und Solar stromautark mit dem Reisemobil in die Natur

Auch Handys, Laptops und Kameras sind ohne wiederaufladbare Lithium-Batterien nicht zu denken. So viel leichter sind sie als Bleibatterien und etwa sechsmal langlebiger, mit einer dreimal höheren Energiedichte. Die Nachfrage solcher Produkte mit LiFePo4-Akkus ist weiterhin hoch und kaum noch steigend.

Bei Elektrofahrzeugen bildet der Einsatz von Lithiumbatterien einen Zukunftsmarkt, worauf auch Tesla mit seiner neuen Fabrik in Grünheide (Brandenburg) setzt. 2028 sollen die globalen Produktionskapazitäten an Lithium-Ionen-Batterien auf eine Tera-Wattstunde (TWh) – unvorstellbare eine Milliarde Kilowattstunden (kWh) – hochschnellen.

Portugals Anteil am Weißen Gold

Gegenläufig zu den fallenden Preisen bei Elektroautobatterien steigt der Rohstoffpreis: 2004 noch bei 2.000 US-Dollar pro Tonne und bei 6.000 zum Jahresanfang 2016, erreichte der von Lithiumcarbonat, wie man es aus dem Salzsee der südamerikanischen Atacama-Wüste gewinnt, 2017 13.300 US-Dollar und zur Jahresmitte 2018 einen Zenit mit circa 16.500 US-Dollar. Anfang 2019 gab der Preis um 13 Prozent nach.

Die zu erwartende Preisentwicklung für das Leichtmetall sieht positiv und beständig aus, und ab 2021 soll die Nachfrage sich wieder verstärken, mit einem jährlichen Wachstum von circa 21 Prozent. So ist es lukrativ, was Portugal sich ausmalt, mit seinen sechstgrößten Lithiumvorkommen nach Chile, Australien, Argentinien, China und Simbabwe (2018).

Während weltweit zwei Drittel des Lithiums aus Salzseen stammt, ist das portugiesische Lithium in Erzen, sogenannten Pegmatiten wie zum Beispiel Spodumen, enthalten. Die Gewinnung daraus ist – wie am Beispiel Australien zu sehen ist – pro Tonne mit 4.000 Dollar zwar etwa doppelt so teuer wie die aus der Lauge der südamerikanischen Salzseen, wo der Förderaufwand nur circa 2.000-2.500 Dollar beträgt. In die hohen Kosten spielt hinein, dass ein Kilo Lithium aus einer Tonne Granit mittels Auswaschung und Chemikalien gewonnen wird.

Der Vorteil der Portugiesen jedoch wäre der höhere Lithiumanteil im Erz und dass sie parallel Tantal und Zinn fördern könnten. Außerdem käme auf sie eine wesentlich kürzere Aufbereitungszeit des Lithiums zu, bis sie es in Akkus einsetzen könnten: nicht bis zu einem Jahr wie in Südamerika. Die portugiesische Regierung möchte das Lithium gleich zu Lithiumhydroxid weiterverwerten lassen, für die Akku-Erzeugung. Sie erhofft sich davon einen Standortvorteil innerhalb der EU und sogar global, mit neuen Arbeitsplätzen gegen die Landflucht. Bevor es in Portugal losgeht, hat sich jedoch BMW erstmal in China eingekauft: mit Lithium für eine halbe Milliarde Euro.

Stimmenvielfalt – was beim Lithiumabbau in Portugal zu beachten ist

Die Anwohner im nordostportugiesischen Distrikt Vila Real fürchten um ihre Identität. Gern würden auch sie, über neue Arbeitsplätze hinaus, von den Gewinnmargen bei der Lithiumförderung profitieren, ohne dass sie in die Aktien investieren müssten. Die neuen Landschaften, mit den bis zu 150 Meter tiefen Abbaulöchern, werden nach Abschluss der Förderung hoffentlich renaturiert und füllen sich mit Regenwasser.

Auf neuen Wegen: Olivenöl-Herstellung in Portugal, super-intensiv

Oliven sind eine der wichtigsten Anbauprodukte von Portugals Landwirtschaft. Dreiviertel der kommerziellen Olivenöle kommen aus der südportugiesischen Region Alentejo, aus vielen Gebieten, die vom Alqueva-Stausee profitieren. Seit seiner Eröffnung ist Wasser hier viel preiswerter.

Wasser aus Talsperren sichert gleichmäßige Ernten von Portugals Olivenbauern

Dabei hatte der Alqueva-Staudamm zunächst einem Teil der althergebrachten Olivenölhersteller im Alentejo eine weitere Existenz ermöglicht, weil sie nun kontinuierlich ernten können. 2011 kam ein Faktor hinzu, der positiv gedacht war: Im Nachklang der Finanzkrise begann die Regierung, Fördergelder für kommerziellen Landbau zur Verfügung zu stellen.

Von den Genossenschaften im Alentejo, die vor der Umstrukturierung teuer das Olivenöl produzierten, füllten bisher nur wenige das Öl der traditionellen Sorten Galega und Carrasquenha in Flaschen ab. Heute können die portugiesischen Familienbetriebe im Preiskampf mit den Großproduzenten kaum mithalten. Sie verkaufen ihr Olivenöl hauptsächlich regional, in Läden, oder direkt von der Ölpressung aus, ohne eine Markenkennzeichnung.

Die portugiesischen Olivenöle, die du heute zu kaufen bekommst, sind stärker von den spanischen Großerzeugern in Portugal und ihren Sorten Hojiblanca und Arbequina geprägt. Sie profitieren von dem preiswerten Land und den Staatskrediten für Investoren von mehr als 500.000 Euro, auch weil sie versprachen, neue Arbeitsplätze bereitzustellen.

Bewässerung begünstigt Portugals Umbau zu super-intensiver Olivenproduktion

Fährst du durch den Alentejo, zwei-drei Autostunden von der Algarve entfernt, ziehen sich Olivenhecken, manchmal unterbrochen von Wein und Korkeichen, bis zum Horizont. Fast unmerklich für die Verbraucher hat sich der kommerzielle Olivenanbau weiterentwickelt: von intensiv zu super-intensiv. Was macht ihn aus?

Eine gleichmäßige Anordnung von Olivenbäumen wie in einer Obstplantage steht für einen intensiven Anbau. Die mit dem Alter knorriger werdenden Bäume beschneiden die Produzenten während oder nach der Ernte. Damit wird den Oliven eine Notsituation vorgegaukelt, wodurch sie stark austreiben und mit mehr Früchten die Not ausgleichen.

Vor- und Nachteile des super-intensiven Olivenanbaus in Portugal

Großkonzerne als auch ausländische Investitionsfonds treten nun im Alentejo an die Stelle der früheren Erben der Olivenbauern. Die neuen heckenförmigen Gewächse haben nur noch entfernt Ähnlichkeit mit Olivenbäumen. Sie passen genau in die Erntemaschinen. Seit Juni 2019 läuft eine Studie zu den Effekten intensiven Olivenanbaus auf die Artenvielfalt des Alentejo, angefordert von Luís Capoulas Santos, dem Minister für Landwirtschaft in Portugal.

Die Baumdichte beträgt jetzt nahezu 1.000 Bäumchen je Morgen (2.500 Quadratmeter) – etwa das Vierfache zum bisherigen kommerziellen Olivenanbau. Herausspringt eine Kostensenkung auf bis zu 2-3 Cent pro Kilo. Diese Umwandlung des Olivenanbaus geht schneller vonstatten als der portugiesische Staat sie regulieren kann.

Was springt für uns Verbraucher beim Umbau der Olivenölproduktion heraus?

Traditionelles Olivenöl ist jetzt teilweise preiswerter zu bekommen, wobei die Kosten der Familienbetriebe gleich geblieben sind. Rentabel können traditionelle Hersteller nur sein, wenn sie ihr Olivenöl teurer als die in intensiver Landwirtschaft erzeugten Öle verkaufen. Als Verbraucher hat man einen Einfluss auf das Angebot in den Supermarkt-Regalen, indem man sich für den Preis oder die Qualität eines Olivenöls entscheidet. Das Angebot wird von zwei Sorten des Großanbieters Sovena dominiert, die nur etwa halb so teuer sind, wie die in Kleinbetrieben hergestellten Öle.

Der Wettbewerb wirkt sich auch positiv auf die traditionellen Hersteller aus, indem sie angeregt werden, sich mit neuen Pflanzmethoden auseinanderzusetzen und moderne Methoden zum Pressen höherwertiger Olivenöle einzusetzen.

Fazit: Portugal hat sich wirtschaftlich nach der EU-Osterweiterung und der Finanzkrise einen soliden Mittelplatz innerhalb Europas erarbeitet, dankt seines relativ konstanten Bruttoinlandsprodukts und der Investitionen von Regierung und Unternehmen. Der anvisierte Lithiumabbau würde Arbeitsplätze schaffen und Steuereinnahmen bringen, bei starker Umweltveränderung. Als Tourist ist dir eine gute Versorgung mit gesunden Lebensmitteln und spannenden Touristikevents garantiert, deren Preise sich in den kommenden Jahren wohl nur wenig ändern dürften.

Durch die Investitionen in den Hauptstadtflughafen sowie den Umbau des Flughafens Montijo in einen weiteren zivilen Airport der Region Lissabon/Setúbal kommst du künftig leichter hin und weg. Viel Spaß in deinem Portugalurlaub!

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