Natur in Portugal

Natur Portugal
Das Douro-Tal im Norden Portugals ( gkuna / Shutterstock.com )
Portugals Tier- und Pflanzenwelt ist aufgrund der unterschiedlichen Klimazonen sehr vielfältig. Große Unterschiede in der Natur gibt es auch zwischen Festland und den Atlantikinseln. Im Folgenden bekommst du einen Überblick über die Flora und Fauna sowie den Naturschutz in Portugal.

Die Flora und Fauna Portugals

Das vom Atlantik geprägte Klima sorgt für eine abwechslungsreiche Flora und Fauna in Portugal. Die Nähe zum afrikanischen Kontinent hat dazu geführt, dass die Natur starke afrikanische Einflüsse besitzt. Auf den Atlantik-Archipelen Madeira und den Azoren erwartet dich eine gänzlich unterschiedliche Vegetation im Vergleich zum portugiesischen Festland.

Eine Flora zwischen Afrika und Europa

Die besondere geografische Lage verleiht dem Urlaubsland Portugal eine einzigartige Flora. Sie ist geprägt von mediterranen, europäischen und afrikanischen Arten. Im Norden des Landes wirst du überwiegend auf Arten aus Europa treffen. Je weiter südlich du dich durch Portugal bewegst, umso mediterraner und afrikanischer entwickelt sich die Flora.

Rund 40 Prozent der Landesfläche sind mit Wald bedeckt. Neben der immergrünen Korkeiche triffst du in den meisten Wäldern auf verschiedene Eichenarten. Im Süden gibt es auch kleinere Wälder, die von Ölbäumen und Eukalyptusarten dominiert werden. Der Norden ist dünner besiedelt als der Süden, viele Naturschutzgebiete befinden sich hier.

Die schier endlosen Eukalyptuswälder sorgen auf dem portugiesischen Festland und auf Madeira leider immer wieder für verheerende Waldbrände, da die tiefen Wurzeln der Bäume dem Boden die Feuchtigkeit entziehen und der Eukalyptus zudem hochbrennbare Öle besitzt. Portugals damaliger Diktator Salazar hat den Anbau in den 1940er Jahren stark forciert, da Eukalyptus sehr schnell wächst und dadurch hohe Erträge an Holz garantiert sind.

Deutlich nachhaltiger ist die Korkeiche, die über eine feuerfeste Rinde verfügt und bis zu 400 Jahre alt werden kann. Alle 8 Jahre im Hochsommer wird die Rinde der Korkeiche geerntet, bis zur ersten Ernte müssen die Bäume allerdings 30 Jahre alt sein. Korkeichen sind auch ein beliebter Nistplatz von Störchen.

Portugal hat eine rund 850 Kilometer lange Küste zum Atlantik. Schroffe Klippen und Steilhänge wechseln sich mit ausgedehnten Sandstränden ab. Die vor allem bei Touristen beliebten Küste der Algarve ist rund 157 Kilometer lang.

Die portugiesische Fauna

Auf der iberischen Halbinsel triffst du fast überall die gleichen Tierarten an. Es gibt ein paar wenige Raubtierarten, die frei in Portugal leben. Vielerorts erobern Wolfsrudel das Terrain zurück. Sie leben in den unter Naturschutz stehenden Gebieten der Serra da Estrela. Wilde Luchse sind überwiegend im Alentejo heimisch.

Die Fauna Portugals ist eine Mischung aus europäischen und afrikanischen Tierarten. Fast überall kannst du auf verschiedene Fuchs-, Kaninchen- und Vogelarten treffen. Während des europäischen Winters rasten viele Zugvögel in Portugal. Sie sind dort jedoch nicht heimisch.

Die Unterwasserwelt vor der Küste Portugals ist reich an verschiedenen Fischarten. Während vor der felsigen Nordküste vor allem Krustentiere heimisch sind, dominieren an deren Küstenorte große Fischschwärme. Die Sardine ist fast überall vorzufinden und gilt in Portugal als weit verbreiteter Speisefisch.

Naturschutzgebiete in Portugal

Mehr als fünf Prozent des Staatsgebiets stehen unter Naturschutz. Im gesamten Staatsgebiet gibt es Orte von beeindruckender Schönheit, die es zu schützen gilt. Der einzig ausgewiesene Nationalpark des Landes ist der Peneda-Gerês. Er liegt im nördlichen Portugal und ist seit 1971 geschütztes Gebiet.

Seltene Wildtiere wie Adler und Wölfe finden in dem weitläufigen Waldgebiet ideale Bedingungen vor. Auch einige Wildpferde kannst du mit etwas Glück bei einer Tour durch den Park hautnah erleben.

Über 500 km² ist der Nationalpark Peneda-Gerês groß, manche Berge in dem Gebiet sind bis zu 1.500 Meter hoch. Bei der Besteigung durchquerst du verschiedene Klimazonen. Touren durch den Park sind nur auf ausgewiesenen Wanderwegen, den sogenannten Trilhos, erlaubt. Eine gute Ausrüstung ist empfehlenswert, da sich das Wetter in den Bergen schnell ändern kann.

Der Parque Natural de Montesinhos bei Braganca und der Parque Natural do Alvão liegen ebenfalls im Norden von Portugal. Während der 750 km² große Naturpark Montesinho sehr weitläufig ist, dominieren im Alvão Naturpark hohe Berge das Panorama. Bei Touristen sehr beliebt ist der Wasserfall Fisgas do Ermelo. Der Fluss Olo stürzt hier über 250 Meter in die Tiefe. Beide Naturparks verfügen über gut ausgeschilderte Wanderwege.

Flusstal des Douro

Was das Moseltal für Deutschland ist, ist das Flusstal des Douro für Portugal. Die Landschaft dort ist über 2.000 Jahre alt und zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Seit Jahrhunderten wird an den Hängen Wein angebaut, es ist eines der ältesten Anbaugebiete der Welt.

Das Douro-Tal liegt in Nordportugal und führt von der Hafenstadt Porto landeinwärts bis nach Spanien. An den Hängen des steilen Tals erheben sich viele kleine Ortschaften aus dem Boden. Sie fügen sich wunderschön in die Landschaft ein. Es sind aber nicht die Orte, die das Douro-Tal entdeckenswert machen, sondern die Landschaft für sich.

Die beste Möglichkeit zur Erkundung ist definitiv mit dem Schiff gegeben. Es gibt verschiedene Flusskreuzfahrten auf dem Douro. Auf portugiesischer Seite führt der Fluss 209 km von der spanischen Grenze bis zur Atlantikmündung. Der Douro ist als einziger Fluss auf der iberischen Halbinsel schiffbar. Für eine Flusskreuzfahrt solltest du rund eine Woche einplanen.

Wenn du nicht so viel Zeit im Gepäck hast, kannst du das Flusstal auch mit dem Auto oder dem Zug erkunden. Die »Linha do Douro« führt von Porto bis nach Pocinho und endet dort in einem denkmalgeschützten Bahnhof. Vom Zug aus kannst du das einzigartige Panorama des Flusstals hautnah erleben. Ein Highlight ist die Fahrt über die Eisenbahnbrücke über den Douro, die ebenfalls unter Denkmalschutz steht. Vielerorts fährt der Zug direkt am Ufer des Douros entlang.

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